Ihren ersten Berührungspunkt mit Bad Zwischenahn und seinem Meer hatte sie hautnah im Jahr 2018, als Staffel-Schwimmerin beim Bärentriathlon. Dort erreichte sie mit ihrem Mixed-Team sogar eine Platzierung. Inzwischen findet sie ihren Freizeitausgleich vor allem beim Acro Yoga, einer besonderen Form der Akrobatik.
Jenny Kebschull ist die neue Koordinatorin zur Sanierung des Zwischenahner Meeres. Die 35-Jährige hat im Juni die Nachfolge von Lena Röbe-Oltmanns angetreten.
Geboren und aufgewachsen in Mecklenburg-Vorpommern, hat Jenny Kebschull Geoökologie an der TU Bergakademie Freiberg (Sachsen) studiert und anschließend einen Masterstudiengang im Fach Geographie in Bonn absolviert. Sechs Jahre lang war sie an der Jade-Hochschule (Standort Oldenburg) als wissenschaftliche Mitarbeiterin mit Projekten zur Klimaanpassung im Küstenraum befasst.
Während ihrer bisherigen Laufbahn fand die Geographin das Thema „Gewässerökologie“ schon immer sehr spannend, zudem wollte sie gerne nach dem Auslaufen der Projektstelle in Oldenburg im Nordwesten bleiben. So passte das Stellenangebot in Bad Zwischenahn hervorragend, zumal sie das Gefühl hat, hier ganz konkret etwas bewegen zu können. Die im Vergleich zur Forschungsarbeit in Oldenburg eher praxisbezogene Tätigkeit hat Jenny Kebschull dabei besonders gereizt. Die geförderte Stelle ist zunächst befristet auf zwei Jahre.
Bei Jenny Kebschull werden zukünftig die Fäden für die Seesanierung zusammenlaufen. „Meine Aufgabe und auch Herausforderung wird es sein, mit allen Akteuren im Gespräch zu sein, sie zu vernetzen, Wissen zu bündeln und die Umsetzung von Projekten in Gang zu setzen. Ziel ist es, den Nährstoffeintrag in den See zu reduzieren, um perspektivisch ein ökologisches Gleichgewicht ohne Blaualgendominanz herzustellen.“ Zur Erreichung dieses Ziels, das vor allem aus ökologischer, aber auch aus touristischer Sicht wichtig und notwendig sei, sollten aus Sicht der Koordinatorin mehrere Maßnahmen parallel anlaufen bzw. fortgesetzt werden. Um wirklich sichtbare Ergebnisse zu erreichen, müsse man allerdings mehrere Jahre einplanen.
Seit gut zwei Monaten arbeitet sie sich in die Thematik ein und konnte dabei auf Vorarbeit, Wissen und den Austausch mit ihrer Vorgängerin zählen. „Derzeit bin ich viel im Gelände unterwegs, um mir vor Ort ein Bild zu machen. Da sind eher Gummistiefel als Bürokleidung gefragt“, erzählt sie. „Der Schwerpunkt wird sich sicherlich verlagern, wenn es darum geht, Fördermittel für die Umsetzung von konkreten Projekten einzuwerben.“ Im Herbst soll der Arbeitskreis „Zwischenahner Meer“ wieder zusammentreten, um sich darüber abzustimmen, welche Maßnahmen als nächstes in Angriff genommen werden sollen.