So unterschiedlich ihr (künstlerischer) Werdegang, so vielfältig sind auch die insgesamt 101 Werke der neun Mitglieder der Malgruppe von Dr. Johannes Oberthür, die sie vom 18. Januar bis zum 8. März im Rathaus der Gemeinde Bad Zwischenahn ausstellen werden.
Da ist beispielsweise die gelernte Arzthelferin und zweifache Mutter Evelyn Steenblock, die bei zahlreichen Seminarbesuchen vor allem das Zeichnen mit Pastellkreide und Pastellkreidestiften für sich entdeckt hat. Seit 2012 stellt sie einige ihrer Werke auf Kunsthandwerkermärkten aus und eröffnete im November 2015 ein kleines Hof-Atelier in Torsholt. Oder die 34-jährige Christine Regine Baldzer aus Wiesmoor, die schon als Kind gerne Möbel mit dem Edding verzierte, in ihrer Jugend oft Aktmalerei betrieb, in der Abiturzeit gefallen an der Acrylmalerei fand und mittlerweile auch Erfahrungen mit dem Pouring-Verfahren gesammelt hat, bei dem Flüssigkeiten ineinander fließen. Oder Johann-Diedrich Lohmeyer, der 2013 nach 45 Jahren auf See in den Ruhestand ging und durch eine Bekannte bei einem Schnupperkurs die Aquarellmalerei für sich entdeckte.
Ähnliches gilt für Karin Hemken und Anke Ley: Während Ley bereits in den 1990er Jahren in der Volkshochschule damit begonnen hat, das Malen zu lernen, und vor allem Aquarellmalerei betreibt, hat Hemken 2003 angefangen, verschiedene Malkurse im Ammerland zu besuchen. Die schönsten Motive finde sie in der Natur, die sie am liebsten in Aquarell und Pastell verewige, so die Künstlerin. Die Liebe zur Natur findet sich auch in den Bildern der Ganderkeseerin Ingmar Böer wieder, die seit 20 Jahren im Ammerland lebt und über die Fotografie zur Malerei gekommen ist. Daher versuche sie mit verschiedenen Techniken natürliche Momente festzuhalten. Auf Gegenstände hat sich dagegen die Westerstederin Tanja Hayen spezialisiert, die mittlerweile seit zehn Jahren malt. Ihre teils abstrakten Motive hält sie mit Acryl, Strukturpasten und in Aquarellen fest.
Viele Techniken hat auch die aus Hameln stammende Erika Dirks bereits ausprobiert, nachdem sie sich nach 40 Jahren als Lehrerin in der Grafschaft Bentheim einer Malgruppe angeschlossen hatte. Diese reichen von Bleistift, Buntstift, verschiedenen Kreiden, Filzstiften und Aquarellen bis hin zu Gouache und zur Ölmalerei. Ähnliches gilt für Sabine
Molinaroli, die schon als Kind ihre Klassenkameraden mit Rötelkreide, Kohle oder Bleistift porträtierte. Mit der Zeit habe sie auch Erfahrungen mit Pastellkreide und Acrylmalerei gesammelt, ihre „besondere Liebe“ gelte aber der Aquarellmalerei: „Die Leichtigkeit, die zarten oder durchaus auch kräftigen Farben, die Möglichkeit der fließenden Übergange, das Laut und Leise des Ausdrucks, vor allem aber die strahlende Leuchtkraft faszinieren mich an dieser Malweise.“
Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 18. Januar, um 15 Uhr mit einer Vernissage im Foyer des Zwischenahner Rathauses (Am Brink 9). Die Werke, die käuflich zu erwerben sind, werden bis zum 8. März montags bis freitags von 8 bis 12:30 Uhr sowie montags und dienstags von 14 bis 16 Uhr und donnerstags von 14 bis 17:30 Uhr auf den Fluren aller Stockwerke zu sehen sein. Der Eintritt ist kostenlos.
Hintergrund:
Die Malgruppe von Dr. Johannes Oberthür trifft sich semesterweise immer dienstags in der ehemaligen Amtsschließerei (Abraxas) in Westerstede. Dort werden die Mitglieder in ihrem Schaffen eng vom Künstler begleitet. Zu erreichen ist Dr. Johannes Oberthür telefonisch unter (044 09) 97 24 05 oder per E-Mail an info@johannesoberthuer.de.