Sechs Jahrzehnte bürgerschaftliches Engagement, davon fünf Jahrzehnte in verantwortlicher Position: Reinhard Kropp ist und war u. a. tätig als Schiedsmann, Ortsbrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr Bad Zwischenahn, Vorsitzender des Bürgervereins Petersfehn, ehrenamtlicher Richter und Schöffe, gesetzlicher Betreuer und Fahrer im Bürgerbusverein. Darüber hinaus war er in vielen weiteren örtlichen Vereinen ehrenamtlich aktiv.
Für diesen Einsatz zum Wohle der Allgemeinheit wurde Reinhard Kropp jetzt die „Verdienstmedaille am Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“ verliehen. Überreicht wurde die Auszeichnung im Bad Zwischenahner Haus Brandstätter von Landrätin Karin Harms, die in ihrer Laudatio das umfangreiche Engagement würdigte. Auch Bürgermeister Henning Dierks gratulierte im Namen der Gemeinde zu der hohen Auszeichnung.
Der Einsatz für das Justizwesen wird in der Begründung zur Ordensverleihung besonders hervorgehoben. Seit 23 Jahren ist Reinhard Kropp als Schiedsmann in der Gemeinde Bad Zwischenahn tätig und verhandelte unzählige Schlichtungsverfahren bei Nachbarschaftsstreitigkeiten, Beleidigungen, Bedrohungen, Sachbeschädigungen und vielem mehr. Hier waren neben Rechtskenntnissen und Verhandlungsgeschick auch Geduld und Empathie gefragt.
Anfangs war es ein „Sprung ins kalte Wasser“, aber Reinhard Kropp konnte sich schnell in die Thematik einarbeiten. Überzeugt vom Schiedswesen engagierte er sich bald im Bund Deutscher Schiedsmänner und Schiedsfrauen e. V. (BDS). In Vorträgen und Publikationen warb er unermüdlich für das Schiedswesen und teilte seine Erfahrung mit Kolleginnen und Kollegen. „Vertragen ist besser als klagen“, so sein Motto.
Intensive Erinnerungen verbindet Reinhard Kropp auch mit seiner aktiven Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr, mit der er aufgewachsen ist und bei der er 13 Jahre lang als Ortsbrandmeister und acht Jahre als stellvertretender Gemeindebrandmeister tätig war. Der Feuerwehr-Neubau in Bad Zwischenahn fällt in diese Zeit. Einige große und gefährliche Einsätze haben sich regelrecht „eingebrannt“, auch die Schneekatastrophe in den 1970er Jahren ist noch in lebhafter Erinnerung. Sehr emotional waren auch einige Fälle während der Schöffentätigkeit und die Betreuung von Demenz-Erkrankten als gesetzlich bestellter Betreuer. Aus der Tätigkeit beim Bürgerverein Petersfehn ist unter anderem der Einsatz für mehr Einkaufsmöglichkeiten vor Ort hervorzuheben.
Das „ehrenamtliche Engagement für die Allgemeinheit in dieser Vielfalt und Intensität ist außergewöhnlich und beispielhaft“, hatte bereits Kurt Kunert vom BDS in seiner Anregung zur Ordensverleihung betont. Er sei immer bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen, so Reinhard Kropp. Dennoch habe ihn das Schreiben aus der niedersächsischen Staatskanzlei mit der Auszeichnung überrascht.