In Abstimmung mit der Gemeinde hat die EWE Netz in dieser Woche folgende Pressemitteilung zum Thema Erdgashochdruckleitung veröffentlicht:
Oldenburg. Viel wurde in den vergangenen Wochen bereits öffentlich diskutiert über den Streckenabschnitt einer Erdgashochdruckleitung am westlichen Seeufer in Bad Zwischenahn. Um einen sicheren Betrieb dieser für die gegenwärtige und zukünftige Energieversorgung wichtigen Leitung zu gewährleisten, hat EWE NETZ gewisse Sorgfaltspflichten. Dazu gehört zum Beispiel auch, die Leitung frei von möglicherweise eindringendem Wurzelwerk zu halten. Wurzeln können die Korrosion der Leitung fördern oder auch zu Gefahren bei Sturm und Blitzschlag führen. Gleichzeitig haben Bürgerinnen und Bürger ein berechtigtes Interesse am Erhalt von Natur und Landschaftsbild. Die Gemeinde Bad Zwischenahn und EWE NETZ als Betreiber der Leitung stehen deshalb bereits seit einigen Wochen in Kontakt zu diesem Leitungsabschnitt.
Thorsten Wieting, EWE NETZ-Regionsleiter, weiß um die Sensibilität von Schneidearbeiten über Erdgastrassen: „Da, wo unterschiedliche Interessen berührt sind, schauen wir sehr genau hin, ob es Alternativen zum Freischneiden gibt. So machen wir es auch hier, wo es sich um einen sensiblen, landschaftlich attraktiven und von Wanderern gern besuchten Bereich handelt. Diese Erdgashochdruckleitung ist aber auch eine für den Energietransport unverzichtbare Autobahn. Die Herausforderung liegt darin, Versorgungssicherheit, Betriebssicherheit, Umwelt- und Landschaftsschutz, aber auch Wirtschaftlichkeit miteinander in Einklang zu bringen.“
Henning Dierks, Bürgermeister der Gemeinde Bad Zwischenahn, ergänzt: „Wir haben schon frühzeitig das Gespräch mit EWE NETZ gesucht und sind froh, dass der Netzbetreiber die Bereitschaft erklärt hat, nach einer Alternative zu suchen. Es handelt sich schließlich um teils sehr alte Bäume, die für die Umwelt, das Klima, die Naherholung und auch für den Tourismus eine wichtige Funktion haben. Wir möchten so viele Bäume erhalten wie möglich.“
Eine unmittelbare Gefahr in diesem Leitungsabschnitt etwa durch Bewuchs droht im Augenblick noch nicht. Deshalb stand für EWE NETZ schon früh fest, dass in der laufenden Schnittperiode bis Ende Februar kein Handlungsbedarf besteht. Das Frühjahr wird jetzt genutzt, den Trassenabschnitt genau zu analysieren, sprich Probeschachtungen an diversen Stellen vorzunehmen und zu prüfen, wie schnell sich ein Gefährdungspotential entwickeln wird. Dazu dienen auch Intensivmessungen zur Überprüfung der Leitungsumhüllung. Parallel prüft EWE NETZ verschiedene Optionen zum Erhalt möglichst vieler Bäume. Mit ersten Ergebnissen dieser Untersuchungen rechnet der Netzbetreiber zum Ende des Frühjahrs. Die Gemeinde und EWE NETZ bleiben weiterhin im intensiven Austausch, um eine für alle Seiten zufriedenstellende Lösung für den Leitungsabschnitt zu finden.
Über die Leitung:
Bei der Leitungstrasse im Bereich des westlichen Seeufers handelt es sich um eine Erdgashochdruckleitung. Sie ist der Hauptversorgungsweg von Norden (von Westerstede kommend) nach Süden (Richtung Edewecht) und für die Versorgung des Bad Zwischenahner Westens ebenso unverzichtbar wie im Zusammenhang mit der in den nächsten Jahren anstehenden Marktraumumstellung von L- auf H-Gas. Die Leitung mit einem Durchmesser von 20 Zentimetern stammt aus dem Jahr 1964. Aus dieser Erdgashochdruckleitung gelangt das Erdgas über das Verteilnetz (Ortsnetz) in die einzelnen Haushalte. Die Erdgastrasse wurde seinerzeit für die Versorgung genehmigt und vorgesehen.
EWE NETZ ist als Netzbetreiber gesetzlich dazu verpflichtet, bestimmten Sorgfaltspflichten und Sicherheitsanforderungen nachzukommen sowie die Versorgungssicherheit zu gewährleisten. Dazu gehört auch, potentiell gefährdenden Bewuchs von Leitungen fernzuhalten. Das Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches (DVGW) ist für die Gas- und Wasserwirtschaft dabei bindend.