In den vergangenen Jahren hat sich der Eichenprozessionsspinner, dessen Brennhaare im Raupenstadium auch für den Menschen gefährlich sind, in Deutschland immer weiter ausgebreitet. Auch am Woldsee in der Gemeinde Bad Zwischenahn, einem beliebten Bade- und Angelsee in der Region, waren 2022 und 2023 Nester gesichtet und daraufhin abgesaugt worden, berichtet Yvonne Pehl vom Grünflächenamt. Nun hat die Gemeinde jedoch den Versuch gestartet, die Schädlinge, die sich von den Blättern ihrer Wirtsbäume ernähren, auf natürlichem Wege zu bekämpfen.
Hierzu haben Svenja Eilers und Jan-Hauke Gerdes, Auszubildende zum Straßenwärter bei der Gemeinde im dritten Lehrjahr, am vergangenen Mittwoch 20 Nistkästen an Bäumen am Woldsee angebracht, um im kommenden Frühjahr Meisen anzulocken. Diese fressen die jungen Eichenprozessionsspinner-Raupen, deren Haare noch nicht ausgebildet sind. Vereinzelt wurde sogar beobachtet, dass Meisen auch ältere Raupen fressen, nachdem sie deren Haare entfernt haben, indem sie sie gegen Äste schlugen. „Außerdem handelt es sich um eine ökologische Maßnahme, die die Vogelpopulation stärken soll“, erklärt Pehl, die die Idee dazu hatte.
Laut Jürgen Hillmann vom Baubetriebshof wurden die Nistkästen auf der Seite des Sees, auf der die Bahnschienen verlaufen, und im Bereich des Badestrandes verteilt. Dort werden sie jedoch nicht sich selbst überlassen, so Pehl: „Der Baubetriebsbauhof wird beobachten, wie die Nistkästen angenommen werden und sie regelmäßig reinigen. So soll ein Dauerbesatz gewährleistet werden.“