Die Gemeinde Bad Zwischenahn sieht besonders Schwerpunkte im Ausbau der Erneuerbaren Energien - 2035 soll der Strombedarf der gesamten Gemeinde von aktuell 15% auf 100% durch Biomasse, Solar und Wind gedeckt sein. Dazu wurden bereits proaktiv Kartierungen und Vorgehensvorschläge für einen natur- und gleichzeitig gesetzlich vertretbaren PV- und Wind-Zubau im Planungs- und Umweltamt ausgearbeitet und beschlossen. Für weitere Flächen wurden Bauleitverfahren gestartet. Auch die Wärmeplanung wird bereits vorrausschauend und dabei kostengünstig aufgrund einer Teilnahme an einem Forschungsprojekt mit der Jade Hochschule und den dort angestellten wissenschaftlichen Mitarbeitern bespielt. Jedoch ist die Umsetzung von Maßnahmen zur regenerativen Wärmeversorgung äußerst komplex. Geht die Gemeinde Bad Zwischenahn in einem ersten Neubaugebiet den Weg der Machbarkeitsstudie und demnach geplanten Verlegung eines treibhausgasneutralen geothermischen Nahwärmenetzes, ist sich der Arbeitsaufwand, der für die nötige Transformation der gesamten Bestandswohngebiete hinsichtlich einer neuen fossilfreien Wärmenetzversorgung zu beschreiten ist, kaum vorzustellen. Hierzu ist die Gemeinde auch stetig mit dem lokalen Gasnetzbetreiber in Kontakt. Um sich jedoch vor Augen zu führen, welchen Beitrag auch die Haushalte leisten können, ist die Zahl der rd. 6343 Wohngebäude (2019), die vor 1989 erbaut wurden und demnach keinen Neubaueffizienzstandard aufweisen, in Relation zur energetisch nötigen Sanierung zu setzen. Um bis 2040 eine treibhausgasneutrale Gemeinde zu sein, müssten bspw. rund 3,8% dieser Altbauten pro Jahr saniert werden. 241 Gebäude. Eine „Mammutaufgabe“, die nur gemeinsam durch gute Aufklärung, lokale Anreize, der Motivation jedes Einzelnen und bundesweiten Förderungen gelingen kann.