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Geographie und Siedlungsgeschichte

Luftaufnahme von Bad Zwischenahnzoom

Die Gemeinde Bad Zwischenahn (plattdeutsch: Twüschenahn) liegt im Südosten des Landkreises Ammerland und grenzt an die Nachbargemeinden Wiefelstede (im Nordosten), Edewecht (im Süden), an die Stadt Oldenburg (im Südosten) und an die Kreisstadt Westerstede (im Nordwesten). Die Gemeinde ist heute in 18 Bauerschaften gegliedert und hat rund 28.000 Einwohner. Sie ist die einwohnerstärkste Gemeinde im Landkreis Ammerland. Haupt- und Verwaltungssitz ist der Ort Bad Zwischenahn.

Herzstück der Gemeinde ist das Zwischenahner Meer. Mit einer Fläche von 540 ha ist es nach dem Steinhuder Meer und dem Dümmer das drittgrößte Binnengewässer Niedersachsens. Bei einer durchschnittlichen Wassertiefe von 3,3 Metern erreicht es eine maximale Tiefe von 6 Metern über einer Faulschlammschicht von ebensolcher Dicke. Entstanden ist das Zwischenahner Meer durch den Einsturz eines darunterliegenden Salzstockes.

Die Gemeinde Bad Zwischenahn liegt im Gebiet der Nordoldenburgisch-Ostfriesischen Geest. Während in den Niederungen (Täler) feuchte Wiesen zu finden sind, wurden auf den sandigen Rücken seit dem frühen Mittelalter Ackerflächen kultiviert. Um dem durch den Mono-Getreideanbau verarmten Boden wieder Nährstoffe zuzuführen, stach man im humusreichen Grünland so genannte Plaggen aus und brachte sie, angereichert mit Tierexkrementen, als Plaggendünger auf den Ackerflächen aus. So wurden die Geestrückenflächen zum plaggengedüngten Esch. Durch das Aufbringen der Plaggen wurden im Laufe der Zeit die Eschflächen deutlich erhöht. Die Talböden sind oft überschwemmt, was auf den unterhalb der Ammerländer Geest befindlichen Ton zurückzuführen ist.

Die Eschfluren waren zur Bewirtschaftung ursprünglich in Längsstreifen gegliedert und zum Schutz von Wallhecken umgeben. An ihren Rändern entwickelten sich die alten Dörfer der Gemeinde Bad Zwischenahn. Später (um 1800) kamen neuere Ausbauflächen dieser Dörfer hinzu, zu erkennen an der Endung -feld(e). Die Endung -fehn in Petersfehn schließlich deutet auf seinen Ursprung als Moorkolonie hin, die Mitte des 19. Jahrhunderts entstand.

Die Leda-Jümme-Niederung südlich der Ammerländer Geest besteht hauptsächlich aus Moor. Die zur Gemeinde Bad Zwischenahn gehörenden großen Moore Ekerner Moor, Speckener Moor und Kayhauser Moor gehören als nördliche Ausläufer zum Vehnemoor. Dank der Moorgebiete konnte Bad Zwischenahn durch den Abbau von Torf wirtschaftlich profitieren und später zum staatlich anerkannten Moorheilbad ausgebaut werden.

Das Landschaftsbild wird heute geprägt durch die im gesamten Ammerland vorkommenden Baumschulen, die vor allem aufgrund des küstennahen Klimas (hohe Feuchtigkeit, milde Winter) in dieser Gegend hervorragende Voraussetzungen finden. Besonders Rhododendren, aus den regenreichen Gebieten des Himalaya kommende fleischblättrige Hartgehölze, finden hier die zur Aufzucht notwendige feuchte Luft.

Ackerland (inkl. Baumschulen und Gartenbaubetriebe) macht etwa 23 % der Gemeindefläche aus. Anders als im Mittelalter findet man heute auch in den trockengelegten Moorflächen Äcker. Man unterscheidet zwischen den historischen Eschäckern und den neuzeitlichen Mooräckern.

Etwa 35 % des Gemeindegebietes werden als Weideland oder Wiese genutzt. Besonders die kultivierten Gebiete der ehemaligen Hochmoore zählen zu diesen Flächen. Gut 10 % des Gemeindegebietes sind von Wäldern und Gehölzen bedeckt. Als größtes zusammenhängendes Waldgebiet ist der Wold bei Bloh zu nennen. Er ist ca. 250 ha groß und bietet mit dem Baggersee „Woldsee“ eine im Sommer gern besuchte naturbelassene Badestelle.

 
 
 
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