Gruppenphasen, Methodik, Aufsichtspflicht etc. – diese Themen, die auf den ersten Blick eher sperrig klingen, werden seit Jahren bei der Gemeindejugendpflege mit viel Leben und Spaß gefüllt; denn sie sind Bestandteil des Kurses für Jugendgruppenleiter/innen und Voraus-setzung für den Erhalt der Jugendleiter/in- Card (Juleica). In der ersten Herbstferienwoche konnten Gemeindejugendpflegerin Sonja Eckert und ihr Kollege, der Sozialpädagoge Claus Meyer, diesmal eine besonders diskussions- und spielfreudige Gruppe im Jugendzentrum Stellwerk begrüßen. Corona-bedingt war der Kurs von Ostern in den Herbst verschoben und auf 11 Teilnehmer reduziert worden.
Auch bei diesem Kurs war eine bunt gemischte Gruppe zwischen 15 und 43 Jahren mit ganz unterschiedlichen Teilnahmemotivationen zusammengekommen – von Betreuern bei der Jugendfeuerwehr oder Jugendrotkreuz über Jugendliche auf der Suche nach dem passen-den Beruf bis zu angehenden Erzieher(innen). „Mir gefällt das Zusammenspiel von Theorie und Praxis und der Gruppenzusammenhalt“, fasst Amira für sich die Woche zusammen und spricht damit auch den anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus dem Herzen.
Wie leitet man Gruppen und wie gestaltet man das Gruppenklima? Welche Rollen gibt es in Gruppen und wie kann man Außenseiter integrieren? Wie begegnet man konstruktiv Konflikten innerhalb der Gruppe? Diese und viele andere Themen wurden von Montag bis Freitag jeweils von 9.00 bis 17.00 Uhr auch ganz praxisnah bearbeitet. Aber auch Rechte und Pflichten eines Gruppenleiters, hier besonders die Erfüllung der Aufsichtspflicht, und Jugendschutz standen auf dem Programm.
„Man hat viel für den Job und eine Ausbildung in der Zukunft dazugelernt, auch beim Spielen“, erzählt die 16-jährige Leonora, die nach dem Kurs einen künstlerischen Nachmittag für Kinder an der Grundschule Rostrup anbieten will. Und auch Sonja Eckert und Claus Meyer waren begeistert von den Teilnehmer(innen): „Wir hatten noch keine Gruppe, die mit ihren Fragen so sehr in die Tiefe ging, so intensiv diskutierte und so gern spielte.“
Zur Jugendleiter/in-Card
Die Jugendleiter/in-Card erhalten bundesweit Mitarbeiter(innen) in der Jugendarbeit. Sie müssen nach bestimmten Standards dazu qualifiziert sein, in der Regel durch einen Gruppenleiter/in-Grundkurs mit mindestens 40 Stunden und einen Erste-Hilfe-Kurs.
Diese Ausbildung wird von der Gemeindejugendpflege einmal pro Jahr angeboten. Bei Bedarf werden auch gerne weitere Kurse durchgeführt. Zurzeit sind auch Fortbildungsseminare zu den Themen „Konstruktives Konfliktmanagement“ (Sonnabend, 6. Februar 2021) und „Spiel als Methode“ in Planung, die auf Kreisebene organisiert und durchgeführt werden.