Ein Spielplatzprogramm, umfangreiche Straßensanierungen, ein Klimazuschuss oder eine neue Skateranlage: Die Gemeindeverwaltung hat sich für die kommenden Jahre viel vorgenommen. Im Haushaltsentwurf für das Jahr 2022 und in den Finanzplanungsjahren 2023 bis 2025 hat sie Investitionen in Höhe von 59 Mio. € eingeplant. Zum Vergleich: In den vergangenen vier Jahren betrug das Volumen zwischen 34 und 39 Mio. €, in den Jahren davor lag es nochmals deutlich niedriger. Rechnet man noch die im laufenden Haushalt eingeplanten umfangreichen baulichen Sanierungsmaßnahmen hinzu, ergibt sich sogar ein Volumen von 64 Mio. €. Darüber beraten am 8. Februar 2022 erstmals die Mitglieder des Ausschusses für Wirtschaft, Finanzen und Tourismus.
Vor allem für Kindertagesstätten ist das Ausgabevolumen auf 13,7 Mio. € sprunghaft gestiegen. In dem im Januar beratenen Kindertagesstättenkonzept bis 2030 wird ein großer Bedarf an zusätzlichen Betreuungsplätzen prognostiziert. Die Verwaltung hat darauf reagiert und neben der bereits in der konkreteren Planung befindlichen Kita an der Eyhauser Allee Investitionen für die dauerhafte Schaffung weiterer Plätze in Aschhausen und Petersfehn sowie temporäre Plätze in Ofen aufgenommen.
Auch die Schulentwicklungsplanung ist ein großer Posten. Hierfür sind 5,8 Mio. € vorgesehen. Dass Kinder und Jugendliche einen hohen Stellenwert einnehmen, zeigt sich auch am neu aufgenommenen Spielplatzprogramm (1 Mio. €) und der Neuerrichtung der Skateranlage beim Stellwerk (400.000 €).
Ein besonderes Augenmerk hat die Verwaltung auf den Klimaschutz gelegt und für entsprechende Maßnahmen 6 Mio. € in den Haushalt eingestellt. Dazu gehören zum Beispiel viele Sanierungsmaßnahmen an Liegenschaften, der geplante Zwischenahner Klimazuschuss sowie die Planung eines klimafreundlichen Baugebietes. Auch soll die Verarbeitung von Bio-masse (Sträucher, Schnittholz) beim Baubetriebshof zu energiereichen Briketts, die für die Wärme- und Stromversorgung von ein bis zwei großen Liegenschaften genutzt werden könnten, untersucht werden. Rund 3 Mio. € fließen in den „Klimapark“ im Park der Gärten.
Daneben kommen aber auch die Hauptinvestitionsbereiche der vergangenen Jahre nicht zu kurz. Traditionell nehmen Sanierung, Ausbau und Verbesserung der Infrastruktur mit 16,6 Mio. € finanziell den größten Raum ein. Dahinter verbirgt sich vor allem der Bau einer neuen Radwegeverbindung nach Oldenburg, für die 10,2 Mio. € eingeplant sind.
Bürgermeister Henning Dierks sieht eine gute Ausgangslage für die anstehenden Projekte: „Die Grundlagen für das umfassende Investitionsprogramm hat die Gemeinde in den vergangenen Jahren mit einer guten Finanzpolitik gelegt. Aufgrund einer soliden Haushaltssituation mit liquiden Rücklagen und hoher Förderzuschüsse, die die Gemeinde für die Maßnahmen erhält, kann das Rekordniveau an Investitionen ohne die Aufnahme von Darlehen bewältigt werden.“ Der Schuldenstand von derzeit 15,7 Mio. € soll auch in den kommenden Jahren weiter abgebaut werden und Ende 2025 nur noch 8,5 Mio. € betragen. Vor 10 Jahren lag die Schuldenlast im Gemeindehaushalt noch bei 30 Mio. €.