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21.12.2018

Multimodales Schmerzzentrum für Rückenkranke entsteht im Reha-Zentrum

Gefördert durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit 3 Millionen Euro

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Dr. Norbert Hemken, Geschäftsführer Kurbetriebsgesellschaft Bad Zwischenahn mbH, Dr. Günter Dietz, Ärztlicher Direktor Reha-Zentrum am Meer und Dr. Werner Runde, Leitender Arzt Reha-Zentrum am Meer, Jan Seeger, Mitglied des Vorstands der AOK Niedersachsen, Prof. Dr. rer. pol. Christian Krauth, Medizinische Hochschule Hannover, und Dr. Philipp Köster, Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover (v.l.), freuen sich gemeinsam auf das innovative Schmerzzentrum in Bad Zwischenahn. Foto: Wiebke Martens

Kreuzschmerzen gehören zu den häufigsten Beschwerden in der Bevölkerung. Jedes Jahr wird allein bei der AOK Niedersachsen bei circa 860.000 Versicherten vom Arzt die Diagnose „Rückenschmerzen“ gestellt. Viele davon können längere Zeit nicht mehr arbeiten, nehmen Schmerzmittel und lassen Operationen über sich ergehen.

Hier setzt das neue Projekt „Multimodales Schmerzzentrum“ im Reha-Zentrum am Meer in Bad Zwischenahn an. Es richtet sich an Menschen, die sich mit Rückenschmerzen plagen. Innerhalb von vier Wochen durchlaufen die Teilnehmer verschiedene Maßnahmen, die im Vergleich zu einer üblichen Rehabilitation doppelt so intensiv ausgestaltet sind. Ziel ist es, dass die Teilnehmer nach ihrem Aufenthalt im Schmerzzentrum unmittelbar in ihren Beruf zurückkehren können. Damit nicht genug. Im Anschluss erfolgt eine einjährige Begleitung im Rahmen einer intensiven Rückfallprophylaxe, zu der auch eine individualisierte App gehört. Diese fungiert als digitales Trainingsprogramm und Bewegungstagebuch, gibt Ratschläge für einen gesunden Rücken, listet Bewegungsangebote in der Nähe auf und erinnert an Termine und anstehende Übungen.

Dass das Schmerzzentrum Potential und Innovationskraft hat, zeigt die Förderung durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses mit rund 3 Millionen Euro. Jährlich werden durch den Fonds 300 Millionen vergeben. Bislang ist davon kein Cent in die Metropolregion Oldenburg-Bremen geflossen – immerhin eine Region mit 2,5 Millionen Einwohnern. „Wir haben es jetzt mit starken Partnern, wie der AOK Niedersachsen und Trägern der Deutschen Rentenversicherung geschafft, ein ausgefeiltes Konzept für ein Multimodales Schmerzzentrum vorzulegen, das überzeugt hat“ sagt Dr. Norbert Hemken, Geschäftsführer Kurbetriebsgesellschaft Bad Zwischenahn mbH. „ Mit diesen Investitionen qualifizieren wir nicht nur das Angebot im Reha-Zentrum am Meer. Wir stärken gleichzeitig unsere Position als einer der führenden Arbeitgeber in der Region.“

Durchgeführt wird die 4-wöchige Schmerztherapie ambulant an jeweils vier oder fünf Werktagen. Bereits während der Therapie wird auf eine eigenständige, sportlich-aktive und damit rückengesunde Lebensführung hingewirkt. Die Arbeitsfähigkeit steht im Zentrum des gesamten Modells.

„Wir sind von der Qualität und der Innovationsfähigkeit des Reha-Zentrums überzeugt. Und sind für neue Ansätze immer offen“, sagt Jan Seeger, Mitglied des Vorstands der AOK Niedersachsen. „Die neue Therapieform erhöht die Lebensqualität, senkt Kosten und wirkt nachhaltig, da wiederholte Krankheitszeiten vermieden werden.“

„Wir wünschen uns, dass möglichst viele Versicherte für die multimodale Schmerztherapie gewonnen werden und sichern zu, das Projekt bei einer entsprechenden Indikation durch ein beschleunigtes Bewilligungsverfahren zu unterstützen“, sagen Ludger Klein, Deutsche Rentenversicherung Oldenburg-Bremen, und Dr. Philipp Köster, Deutsche Rentenversicherung Braunschweig-Hannover. 

Begleitet wird das Schmerzzentrum mit einer Evaluation von Prof. Dr. rer. pol. Christian Krauth und seinem Team vom Institut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover. Die Evaluation überprüft, ob durch das innovative Versorgungselement „Rückfallprophylaxe“ die Arbeitsfähigkeit, die Funktionskapazität und die Lebensqualität der Patienten verbessert und die Versorgungskosten gesenkt werden.
 

 
 
 
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